Gedichte
Jeder Stein
Stein für Stein
hart und kalt
stur und stumm
Jeder Mensch
dicht an dicht
hart und kalt
stur und stumm
Jeder Blick
Schlag auf Schlag
fern und kalt
blind und stumm
Zufall: Träne
blinzelt - wach
weint und schreit
fühlt und sieht
nichts als Kälte
Jeder Mensch
je erwacht
sieht und fühlt
seinen Stein
(geht und stirbt)
20.12.05 (Franziska, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:08
Seltsame Wege
Gedanken sind weit
alles im Zwielicht
Größer der Schatten
so kleiner der Mut
Worte verschwiegen
Herz will zerspringen
vor Sehnsucht und Angst
so ist die Liebe
19.12.2005 (Mara, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:07
Zeichen schleichen sich ein und streichen weich über mein Herz. Schmerz ist kein Scherz, drängt mich vorwärts zu der Frage, ob ich es wage und dir sage, dass ich seit jenem Tage nach dir jage. Ist dein Ziel das Spiel und spielst du nur zu viel? Oder willst du dir nicht eingestehn, dass wir schon zu weit gehen um nicht zu sehn, dass da mehr passiert, weil sich keiner von uns ziert und nach Zuneigung giert? Es ist schön, wenn wir uns gegenseitig wärmen, voneinander schwärmen, uns kennenlernen bis zu den Kernen, uns nicht mehr entfernen und ohne Bedenken Liebe schenken. Aber kann man das schon „Liebe“ nennen? doch wir können uns dazu bekennen, dass wir rennen und rennen, aufeinander zu und unzertrennlich aufeinanderprallen und uns entweder richtig verknallen oder doch wieder auseinanderfallen.
25.10.2005 (Mara, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:06
Ich leg mich auf die Schienen
Und warte auf den Zug
Ich klebe an den Rädern
Und alles voller Blut
Ich schmuse mit den Gleisen
Dann gibt’s nen leisen Knall
Es ist schön so zu verreisen
Denn dann bin ich überall
26.9.05 (Melissa, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:05
Lass alles fallen
Halt dich nicht fest
Komm nicht nach Haus
Hör nicht auf sie
Gib dir nen Schubs
Stoß dich hinab
Hab keine Angst
Fliegen wirst du
Freude ist nah
Einsam ist weg
Gelegenheit günstig
Lebe! Für Dich!
15.9.05 (Alex, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:04
Sie lächelte mich an
Sie lächelte mir ihren gesamten Schmerz entgegen
Ihre stählernen Augen
Schrien mir ins Gehirn
Ein SOS-Funksignal
Gestochen scharf
Spaltete sich in tausend Nadeln
In meinem Kopf
Wie kann ein Lächeln
So von Schmerz geschunden sein?
15.9.05 (Cäcilia, 18)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:03
schwanken zwischen Sehnsucht und Hass
Seele wie Wetter – trüb und nass
Demut und Schmerz – hart wie Eisen
über meinem Kopf die Geier kreisen
11.3.2005 (Claudia, 17)
Ein Garten voller brennnesseln
Ein Bett voller scherben
Ein Brot voller käfer
Ein Leben voll verderben
15.4.2005 (Claudia, 17)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:01
Ist größter Feind der Inspiration
Nicht die Glückseligkeit?
Ist bester Freund der Kreativität
Nicht eine große Niederlage?
Ist der Sehnsucht Ende
Nicht die Erfüllung eines Wunsches?
Ist das Streben selbst
Nicht das Ziel?
Macht des Lebens Sinn
Nicht der Tod jedes einzelnen?
4.3.2005 (Katja, 17)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 20:00
Verloren
Seele dürr wie ein vertrockneter Zweig
vom Baum aufgegeben
zwischen all den anderen verhungert
Hilflos
Seele dürr wie ein vertrockneter Zweig
sehnt sich nach Wind, der durch die Blätter rauscht
es wird Herbst
welk, tot
Zerbrechlich
Seele dürr wie ein vertrockneter Zweig
Feuer und Flamme für jede Illusion
ein Häufchen Asche was bleibt
Verbrenn dir am Rausch die Finger
und du verlierst nicht bloß die ganze Hand
Nein! Feuer frisst alles
alles
alles
30.9.2004 (Lucia, 17)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 19:59
Von der Angst getrieben
tastet meine Hand nach dem Licht
Phantasie formt aus Schatten
Wesen
Fremde Augen ruhen auf mir
Mich versteckt die Dunkelheit nicht
Ich erschrecke, denn aus dem Spiegel
starrt jemand anders zurück
Eie Bewegung hinter mir,
doch ich bin allein
Endlich Licht!
Da ist nichts –
nur meine Angst
22.9.2004 (Daniela, 17)
Borderline Selbsthilfe - 1. Mai, 19:58