Gedichte

Sonntag, 1. Mai 2011

Kommen, Warten oder Aufgeben

Der Liebe eines Fisches
Bist du wasserscheu
Kannst nicht schwimmen
Ich nicht atmen
Doch ich kämpf mich durch die Wüste
Komm zu dir

Der Liebe einer Riesin
Bist du nicht gewachsen
Eine Umarmung dich zerquetscht
Ein Kuss dich verschlingt
Ich warte auf dich
Bist du größer bist

Der Liebe einer Elfe
Du keinen Glauben schenkst
Bist blind und siehst
Nur was du sehen möchtest
Ahnst mich nicht
Ich geb dich auf

25.1.07 - 29.1.07 (Daria, 19)

sicher gehen wollen

Es gibt Menschen,
die jemanden wegschicken
nur um zu sehen
ob er wiederkommt

Es gibt Menschen,
die weinen stets heimlich
nur um zu sehen
ob sie jemand hört

Es gibt Menschen,
die bringen sich fast um
nur um zu sehen
ob sie noch leben

Denn es gibt Menschen,
die wurden gebrochen
Verkraften und sehen
anders als andere

Diese Menschen
können so viel geben
Die solltest du sehen
beim Aufstehen helfen

Denn es gibt Menschen,
die Unmögliches versuchen
nur um zu sehen
ob es doch klappt

11.1.07 (Katja, 19)

Flamingomops

Es war mal ein Flamingomops
Er stand nicht wirklich sehr graziel
Er fraß so gerne Früchte auf
Verlangte manchmal gar zu viel

Ein Krokomiez – sein fester Freund
Es lag im Fluss die meiste Zeit
Und sonnte sich und war sehr schwer
Zur Flamingomops’ Verdrießlichkeit

Doch beide hatten sich sehr lieb
Trotz vielen lästig’ Parasiten
Die sie benervten und sie juckten
Wie verbuckelte Banditen

Flamingomops pflegte zu flattern
Um sie schneller zu besiegen
Das Krokomiez ließ sie nur krabbeln
ein andermal sie wegzukriegen

Flamingomops raufte den Schnabel
Und zog dem Krokomiez am Bein
„Warum du flatterst nicht wie ich?“
„Ich bin doch kein Flamingolein!“

Bei Dämmerung sie nahmen sich
In Pfote und Flügel und stubsten lieb
Letztendlich war das doch das schönste
Auch wenn’s nicht immer kerzig blieb

Sie können nicht aus ihrer Haut
Ist die Moral von der Geschicht
Egal, wie tief man sich beschaut
Man blickt beim andern nie ins eigene Gesicht

6.12.06 (Daria, 19) in einer Situation akuter negativer Gefühle geschrieben, um abzulenken und Impuls positiv zu lenken

Sehnsucht

Ein allerletztes Mal umarmen
letzter Kuss vor leeren Tagen
ewig wird mich niemand wärmen
Augen an den Fotos nagen

Erinnerungen sind mir Nahrung
leben fort in Bild und Ton
kenn auswendig jede Bewegung
Fehlst mir life nach Stunden schon

In Tagträumen vergess ich meine
Achtsamkeit für's wache Leben
mal mir unsre Welt – es scheine
Sonne wird uns alles geben

Ich streich die Zahlen im Kalender
Zeit bis jetzt nur noch zwei mal
und dann sehn wir uns endlich wieder
dann ist Zeit vorerst egal

Bis dahin trotzdem unerträglich
je länger her, dass du bei mir
so langsamer läuft Uhrwerk täglich
Einsamkeit zerreist mich hier

Das Telefon ersetzt dich kaum
trotzdem auf mein Befinden wirkt
bestimmt den Stoff aus dem mein Traum
ob Alp er, oder Freude birgt

Manchmal lähmt mich Langeweile
sinnlos lieg ich und verderbe
manchmal brennt nervöse Eile
manchmal denk ich, dass ich sterbe

Die Distel, die im Bauch mich sticht
ist Angst, die mich so schmerzlich quält
möcht streicheln zärtlich dein Gesicht
doch was, wenn dunkelt unsre Welt?

Enttäuschung wünscht ich uns noch nie
hab Angst, Erwartung zu versagen
weil schon so viel Streit gedieh
will Glück und Liebe Früchte tragen

Was, wenn weinen, mach ich dann?
ich kann mich so nicht von dir trennen
brauch wovon ich zehren kann
ich will uns lachend und nicht flennen

Hab mir vorgenomm zu strahlen
mit jeder Stund die Spannung steigt
vor Freude, dich zu sehn, die Qualen
schwinden – wir ham's nicht vergeigt

Ein allerletztes Mal umarmen
letzter Kuss vor leeren Tagen
Zeit mit dir war schön im Warmen
Sehnsucht wird erneut mich nagen

26.10.2006 (Daria, 19)

...

Wenn ich ein Optiker wäre,
würde ich dir eine rosa-rote Brille schmieden.
Wenn ich ein Chirurg wäre,
würde ich dir dein verschlossenes Herz öffnen.
Wenn ich eine Hexe wäre,
würde ich dich mit einem Liebeszauber belegen.
Wenn ich eine Rose wäre,
würde ich nur in dir blühen
und die Schmetterlinge in deinen Bauch locken.
Wenn ich Elektrizität wäre,
würde ich machen, dass es bei dir funkt.
Wenn ich Musik wäre,
würde ich dein ewiger Ohrwurm sein wollen.

Aber ich bin leider nur dein kleines Mädchen,
das hofft, dass du dich in mich verliebst.

Amor hat die Pfeile für dich nicht vergiftet.
Lass dich bitte treffen!

13.10.2006 (Daria, 19)

Ich wartete auf Wände

Ich wartete auf Wände
wenn ich im Freien saß
mit dem Blick nach unten
dass ich den Himmel vergas

Sah ich eine Blume
sah ich keine Blüte
ich wollte sie nicht sehen
auch wenn ich mich bemühte

Ich hielt die Welt für schwarz
dort wo sie weißer war als
als nirgendwo, und weiß
wo Schwärze ganz und gar

Ich weinte über Tränen
und lachte meistens nicht
ich starrte in die Schatten
und bedauerte das Licht

Panisch rannt ich nur davon
und wähnte mich am End'
wo alles neu beginnt
wenn ich nur Ruhe fänd

Ich habe mich verlaufen
bin ab vom Weg und Sinn.
Reichst du mir deine Hand
und bringst mich wieder hin?

25.6.06 (Daria, 18)

Therapie

So wird mir nun mein Geist verklärt
der Zugang zu der Welt verwehrt
in der ich lebte tief und gern
ich werd beraubt und leb ihr fern
Den Preis für Weisheit wollt ich zahlen
und koste es mich Höllenqualen!
Mein Aug' um diese Welt zu schauen
mir rausgenommen, bleibt das Grauen
dem Weg nur geradeaus zu wandern
nie wieder wird das Bild sich ändern
verflucht zu werden dumm und blind
das nur, damit SIE glücklich sind

20.6.06 (Seraphine, 18)

...

besser jeder tropfen blut
als sprung
als sprang
vom fensterbrett
besser jeder schrei ins fleisch
als sing
als sang
ungehört und missverstanden
besser jede narbe
als stumpf
als stampf
schluck schluck die medizin
besser jede haut versteckt
als schwund als schwach
kotz kotz
besser jeder schnitt
als Tod
als eingesperrt
tropf tropf

16.6.2006 (Fabian, 18)

(Die Leiche der Tochter)

Gestern Abend Laub geklaubt
Harke streift die Haut
Strohpuppe hat’s gesehn,
sagt nichts
Eine Woge Korn bedeckt
Ihren früh’ren Traum

Was mühsam aufgetürmt
Zerfliegt beim Atmen schon
Und alles ist wie immer

9.5.06/ 12.6.06 (von Tochter, 18 an ihre Mutter)

Sommerabendkummer

kleine Gitarre
spielt das Lied der
Grillen und Nachtigallen
warmer Sommerhauch
und nasses Salz
zwischen den Saiten.
Tequila –

Tequila ein Nichts!
Singt nur weiter das Lied
bis die Melodie verschwimmt
tragisch
schläft ein

Und eine Mücke piekt
In die Hand
Sie saugt die Tränen
In die Augen zurück
Und aus der Haut

Ein Kitzeln das nervt
kratzen hilft

13./14.2.2006 (Franziska, 18)

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